Ärzte gestopft von der Pharmaindustrie

Zu den Profiteuren des Systems gehören auch die Pharmaunternehmen. Deren Zahlungen an Ärzte zur Absatzsteigerung durch Verschreibung bzw. zur erzwungenen Verabreichung von deren Produkte in der Zwangspsychiatrie, hat inzwischen viel Aufmerksamkeit erregt. Das hat zu solchen Zweifeln an der Vertraurenswürdigkeit dieser Unternehmen geführt, dass 54 dieser Firmen erstmals einen Teil ihrer Zahlungen offengelegt haben.
CORRECTIV und „Spiegel Online“ haben die Daten zusammengetragen und ausgewertet. Das Problem: Die Unternehmen nennen ausschließlich die Namen von Medizinern, die der Veröffentlichung zugestimmt hatten. Dieses Einverständnis gaben jedoch nur 29 Prozent – etwas mehr als 20.000 von mehr als 71.000 Ärzten und Fachkreisangehörigen, die Geld von den Unternehmen erhalten hatten.
Findet sich ein Mediziner nicht in der Veröffentlichung der Datenbank, hat das also kaum eine Aussage. Möglicherweise hat er tatsächlich keine Verbindungen. Möglicherweise hat er aber auch eine Veröffentlichung der Daten abgelehnt. Oder er erhält Zahlungen zum Beispiel von einer Generika-Firma, die sich nicht am Transparenzkodex beteiligt. Man könnte also mutmaßen, dass das also alles eher der Verschleierung der tatsächlichen Interessenkonflikte dient.
Um herauszufinden, wie viel Geld eine ÄrztIn von der Pharmaindustrie bekommt, der/die der Veröffentlichung zugestimmt hat, bitte dieses Link benutzen: https://correctiv.org/recherchen/euros-fuer-aerzte/datenbank
Z.B. hat die Charité im Jahr 2015 einen Gesamtbetrag von 1.041.489,06 € erhalten siehe hier.
Der Chefarzt der Pychiatrie des Urban Krankenhauses in Berlin, Prof. Andreas Bechdolf, erhielt im Jahr 2015 einen Gesamtbetrag: von 12.466.45 €, siehe hier von:
Janssen-Cilag GmbH Honorare 2.500,00 €
Lundbeck GmbH Reisekosten 1.311,00 €
Lundbeck GmbH Tagungsgebühren 930,00 €
Janssen-Cilag GmbH Spesen 651,00 €
Otsuka Pharma GmbH Honorare 4.500,00 €
Otsuka Pharma GmbH Spesen 1.490,32 €
Otsuka Pharma GmbH Reisekosten 1.084,13 €

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